Wer über mehrere Computer verfügt kennt das Problem, dass die gerade dringend benötigten Dateien immer auf genau dem Rechner gespeichert sind, auf den man gerade keinen Zugriff hat. Seitdem ich nun neben meinem Standard-Notebook auch noch einen Dell Mini besitze, ist das Thema des computerübergreifenden Zugriffs auf die eigenen Daten auch für mich wieder relevant geworden: Wie kann ich auf meine Dateien von beiden Notebooks aus zugreifen, ohne ständig einen USB-Stick hin und her stöpseln und synchronisieren zu müssen?
Mit Jungle Disk habe ich eine Lösung gefunden, die nicht nur von mir ausgewählte Daten auf einem einfach einzubindenden (und sicheren) Netzlaufwerk bereitstellt, sondern auch noch Funktionen zur Durchführung von Backups mitbringt.
Amazon S3 als Netzlaufwerk und Backup-Speicher
Zunächst hatte ich vor meine wichtigen Daten, wie zum Beispiel meine Dokumente aus dem Studium, auf ein Online-Netzlaufwerk zu synchronisieren. Nachdem ich ein wenig recherchiert hatte, entdeckte ich Jungle Disk, eine Software für Windows, Linux und Mac, die Amazon S3 Speicherplatz als Netzlaufwerk einbindet und auch automatische Backups auf den Amazon S3 Speicherplatz ermöglicht.
Bereits seit einiger Zeit bietet Amazon den günstigen (aber dennoch kostenpflichtigen) Webservice S3 (Simple Storage Service) an. Im Grunde handelt es sich dabei schlicht und einfach um Speicherplatz in einem Amazon-Rechenzentrum. Unterschied zu einem eigenen FTP-Server ist jedoch die Skalierbarkeit (d.h. es können auch mehrere Terabyte gespeichert werden) und die hohe Verfügbarkeit (99,5% werden garantiert), was nur einige der Gründe waren, die für mich gegen die Verwendung eines eigenen (virtuellen) Servers als Netzlaufwerk (z.B. via FTP) gesprochen haben.
Die Jungle Disk Installation
Amazon S3Die Installation von Jungle Disk ist überaus einfach. Nach der Anlage eines Accounts bei Jungle Disk, Durchführung der Installation und optionaler Eröffnung eines Accounts bei den Amazon Webservices (wird kein Account eröffnet, wird über Jungle Disc abgerechnet) steht das Netzlaufwerk zur Verfügung. Während der Installation kann auch die Verschlüsselung aller Daten (während der Kommunikation und in den Amazon Rechenzentren) aktiviert werden. Ebenso einfach ist es automatische Backups einzurichten.
Amazon S3 Nachteile und Jungle Disk Nachteile
Soweit ich es bisher überblicken kann ist der einzige Nachteil der Lösung die entstehenden monatlichen Kosten. Sowohl Amazon als auch Jungle Disc stellen die Verwendung ihrer Services in Rechnung. Während sich die Kosten für Amazon nach der Nutzung richten (Amazon S3 Preise) sind für die Nutzung von Jungle Disc monatlich 2 Dollar (oder einmalig 20 Dollar plus 1 Dollar pro Monat) zu bezahlen. Da der Amazon S3 verhältnismäßig günstig ist (solange man dort keine Unmengen an mehreren Gigabyte großen Dateien ablegt), sollte man mit insgesamt 3 bis 5 Dollar pro Monat auskommen. Wer die Abrechnung der Nutzung des Amazon S3 selbst übernimmt (und nicht Jungle Disk überlässt), kommt außerdem in den Genuss einer hervorragenden Übersicht seiner bisher aufgelaufenen Kosten:
Auf den Punkt gebracht
Der Amazon Simple Storage Service ermöglicht in Kombination mit Jungle Disk einen komfortablen Datenaustausch – bei mir basierend auf einer Mischung aus regelmäßigen Backups bestimmter Verzeichnisse und gezielt hochgeladenen Dateien– zwischen mehreren Computern. Einziger Nachteil sind die monatlichen Kosten, die sich jedoch im Rahmen halten lassen, wenn man den Fokus auf den Austausch und die Sicherung der wirklich wichtigen Daten richtet.